Nein, dieser rundliche Bauch ist kein Corona-Speck, sondern das derzeitige Zuhause unseres Sohnes. Obwohl ich meine neue Kurve mit Stolz trage, ist sie in meinem beruflichen Kontext aufgrund ihrer geographischen Lage südlich des Zoom-Äquators stets unsichtbar geblieben. Das hat sich als durchaus spannendes Experiment entpuppt.
Das erste Trimester ist ohnehin für die meisten Frauen ein Geheimnis. Soweit so gut. Da war noch kein Unterschied zu bemerken. Im zweiten Trimester dachte ich: „Mein Bauch ist Privatsache“ und das konnte er dank Corona, Homeoffice und fast ausschließlich online bzw. walking Meetings mit dicker Winterjacke auch bleiben. Als Feministin war es eine interessante Erfahrung für mich, Familie und Beruf in dieser Zeit immer noch so deutlich trennen zu können. Ich war mit keinerlei fragenden Blicken oder Bemerkungen konfrontiert, die vom beruflichen Inhalt hätten ablenken können, wie z.B. „Wie lange bist du denn jetzt noch aktiv?“ oder „Na dann fällst du ja die nächsten 2 Jahre erst mal aus.“ oder „Lohnt es sich überhaupt noch mit dir über dieses Projekt zu sprechen?“ Vielleicht wäre ich eines Besseren belehrt worden und wäre auch ohne Lockdown nicht mit diesen Fragen konfrontiert gewesen. Das werde ich wohl nie erfahren. Ich habe es jedenfalls genossen, mein berufliches Ich von meinem privaten Ich gut trennen zu können.
Mit dem vorzeitigen Mutterschutz kam dann doch eine Phase, in der ich mein Geheimnis nicht länger für mich behalten konnte. Termine mussten abgesagt und Vertretungen für geplante Aktivitäten bis zur regulären Babypause verschoben werden. Ein herzliches Danke an dieser Stelle an alle, die mich so verständnisvoll und tatkräftig unterstützt und vertreten haben. Es war schön so viel Freude über meine wunderbaren Neuigkeiten erfahren zu dürfen. Ab diesem Zeitpunkt war mein Bauch zwar nicht mehr ganz so geheim, aber immer noch unsichtbar.
Die bewusste Entscheidung zur Verkündung meiner bevorstehenden verlängerten Sommerpause und deren freudigen Anlass, habe ich tatsächlich erst jetzt treffen können, wo nicht nur alle beruflichen offenen Punkte erledigt, Termine verschoben und Übergaben über die Bühne gegangen sind, sondern auch alle privaten Vorbereitungen nahezu abgeschlossen sind und der Geburtstermin in greifbare Nähe gerückt ist.
Ob ohne Corona alles anders gewesen wäre? Ganz bestimmt. Ich bin jedenfalls dankbar für diese besondere Zeit in besonderen Zeiten und den Freiraum den diese mir gefühlt verschafft haben. In der alten Normalität wäre mein Bauch nicht unsichtbar gewesen und ich hätte ihn bei wichtigen Terminen auch nicht an der Garderobe abgeben können. Die Freiheit zu entscheiden, wann und wie ich meine frohe Botschaft verkünde, habe ich zweifellos den Umständen zu verdanken.
Deswegen freut es mich umso mehr heute voller Freude zu verkünden, dass ich jetzt, wo wir wieder alle an Urlaub denken, meine verlängerte Sommerpause und eine ganz besondere Reise antrete.
Wenn ich nach meiner perfekten Reise gefragt werde, sage ich immer, dass ich am liebsten in ein mir völlig unbekanntes Land reise, dessen Sprache ich nicht spreche, dessen Bräuche ich nicht kenne und wo die Reise dahin mich und mein Leben nachhaltig verändert. Ich bin mir sicher, dass diese Reise alle Kriterien erfüllt und freue mich auf eine wunderbare, prägende und aufregende Zeit der Transformation.
Wie du bestimmt mitbekommen hast, hat Corona nicht nur den gesamten Tourismus, sondern auch fast alle damit zusammenhängenden Projekte zum Stillstand gebracht. Diese Zeit habe ich genutzt um ein neues Unternehmen in die Welt zu bringen: die Conscious Tourism Group. Die Genossenschaft für Achtsamkeit und Ethik im Tourismus, die ich gemeinsam mit Julia Balatka und Günter Moser gegründet habe und der jetzt auch destination:development angehört, ist die erste und einzige Genossenschaft im Tourismus in Österreich. Als Mitglied profitiert destination:development unter anderem davon, dass unsere Leistungen, wie unser Destinations- und Erlebnis Design auch über die Genossenschaft angeboten werden. Ich bin glücklich und dankbar, dass ich hier nun in eine tolle Community eingebettet bin und unbeschwert meine Sommer-/Babypause einlegen kann.
Wenn du also ein Projekt am Start hast, das du unbedingt noch diesen Sommer angehen möchtest, dann freuen sich meine Kolleg*innen der Conscious Tourism Group über deine Kontaktaufnahme. Ich versichere dir, dass du dort mit deinen Plänen in besten Händen bist.
Und wenn du auch erst einmal eine Sommerpause einlegst, dann freue ich mich darauf, ab dem Spätherbst wieder persönlich mit dir an deinem Projekt zu tüfteln.
In diesem Sinne wünsche ich dir und euch allen von Herzen einen wunderbaren Sommer voller Inspiration und neuer Ideen, die wir dann voller Elan umsetzen können.