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Ein Lächeln für die FFG

Von Ohr zu Ohr, so lächelt man, wenn der erste Fördervertrag im Postkasten landet. Das schöne rote Logo auf dem Kuvert ist das der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft, kurz FFG. Sie ist die nationale Förderagentur für die unternehmensnahe Forschung und Entwicklung in Österreich und fördert im Rahmen der Impact Innovation Innovationsprozesse wirkungsorientierter Organisationen wie destination:development.

Die Freude ist wirklich groß, denn nun haben wir die Mittel die es uns ermöglichen mit allen unseren Akteuren und zusätzlichen Expert*innen gezielt an der Lösung der sozialen Probleme die als Nebenwirkungen des Tourismus auftreten zu arbeiten, und unsere Erkenntnisse aus unserer Arbeit in Lösungsansätze umzuwandeln. Wir haben also viel vor, und damit unser Vorhaben etwas greifbarerer wird, hier ein paar Fakten zum Projekt als Orientierung und Einstieg in unser Thema: Tourismus-Impact – Lösungsansätze zur qualitativen Impact-Messung im Tourismus.

Projektkurzbeschreibung

Ziel des Projektes ist es, eine geeignete Methode zur unkomplizierten Erhebung relevanter qualitativer Daten aus Tourismusdestinationen zu finden. Sie soll leicht anwendbar, rasch in der Erhebung, und für die internationale Anwendung in jeder Art von Tourismusdestination modular zusammensetzbar sein. Damit sollen neue Wege für eine bessere Lebensqualität der Menschen in Tourismusregionen und für die Zusammenarbeit mit den lokalen Interessenvertretungen eröffnet werden.

Problemstellung

Reisen zählt zu den schönsten und beliebtesten Aktivitäten unserer Zeit, doch 1,3 Milliarden internationale Ankünfte pro Jahr hinterlassen ihre Spuren – ökonomisch, aber auch ökologisch und sozial. In den vergangenen Jahren ist der Tourismus jedes Jahr durchschnittlich um 4 % gewachsen, in manchen Regionen sogar bis zu 17 %, und erwirtschaftet mittlerweile 10 % des weltweiten BIP. Umso stärker sind auch die negativen Auswirkungen des Tourismus für die Menschen in Tourismusregionen spürbar z.B. durch den erhöhten Verbrauch von und eingeschränktem Zugang zu Ressourcen wie Wasser, Land, Nahrungsmittel und Wohnraum. Menschenrechtsverletzungen sind hier leider keine Seltenheit. Für lebenswerte Tourismusdestinationen mit einer langfristig nachhaltigen gesellschaftlichen Balance braucht es eine neue Entscheidungsgrundlage für die verantwortlichen Organisationen in Form von qualitativen Daten, die derzeit praktisch nicht erhoben werden.

Impact, also Wirkung

Die Schattenseiten des Tourismus belasten die Menschen in Tourismusregionen zunehmend. Ihre Not äußert sich immer öfter in Form von Protesten und Kulturkollision durch das Feindbild des/der Tourist/in. Nicht selten werden Reisende mit Graffitis darauf hingewiesen, dass ihre Anwesenheit unerwünscht ist, und sogar Beschimpfungen bis hin zu Handgreiflichkeiten kommen immer wieder vor. Lokale Tourismusorganisationen, die dann rasch für eine Lösung des Konfliktes sorgen sollen, sehen sich hier überfordert und zwischen den Fronten – die Wirtschaft auf der einen, das Wohl der Einheimischen auf der anderen Seite.

Innovationspotential

Der Ruf nach Lösungen ist in den letzten Jahren auch im Mainstream der Tourismusbranche angekommen. Bislang werden ausschließlich quantitative Daten aus der Betriebswirtschaft zur Darstellung der Situation im Tourismus erhoben und herangezogen. Erst die Proteste der Einheimischen gegen Touristen in den überfüllten Destinationen haben in den letzten Jahren Probleme auf die Agenda gebracht, die mit quantitativen Daten nicht analysierbar, geschweige denn lösbar sind. Die von destination:development entwickelte Methode des partizipativen Destinationsdesign bietet eine solide Basis für die Erhebung relevanter qualitativer Daten aus Tourismusdestinationen, die neue Wege zu einer Lösung des Problems eröffnen kann.

Methodische Vorgehensweise und Akteurseinbindung

Als Innovationmethode wurde Design Thinking gewählt. Es basiert auf der Annahme, dass Probleme besser gelöst werden können, wenn Menschen unterschiedlicher Disziplinen in einem kreativen Umfeld zusammenarbeiten. Tourismus ist ein Querschnittsphänomen, und die Erfahrung von destination:development hat gezeigt, dass die Einbindung branchenfremder Akteure äußerst bereichernd ist. Daher ist es unabdingbar ein Team zusammenzustellen, das aus Menschen besteht, die Erfahrung aus unterschiedlichen Bereichen mitbringen wie z.B. betroffene Menschen aus Tourismusregionen, Tourismusexpert*innen aus verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette, Soziolog*innen, Nachhaltigkeitsexpert*innen, Kreative aus der Bilddarstellung, Innovationsberater*nnen, Prozessexpert*nnen und Menschenrechtsexpert*innen. Alle Akteure werden regelmäßig in das Projekt einbezogen. Ihr Input bzw. Feedback wird umgehend aufgenommen und in die Folgeworkshops einbezogen. So können die iterativen Schleifen regelmäßig vergrößert bzw. angepasst werden.

Sei dabei!

Wenn du jetzt sagst: „Cool, das ist ein Thema zu dem auch ich etwas beitragen will und kann“, dann laden wir dich hiermit herzlich ein mitzumachen und dich bei uns zu melden, am besten bei kerstin.dohal@destination-development.org Natürlich halten wir euch auch auf unseren üblichen Kanälen auf dem Laufenden, also stay tuned for more!