Diese Fragen stellen sich nicht nur wir von d:d sondern auch Joachim Milz und sein Team von ECOTOP, einer Partnerorganisation der El Ceibo Kooperative in Bolivien, die mit den Kakaobäuerinnen und Kakaobauern zum nachhaltigen Anbau forscht.
Bei d:d fragen wir uns immer wieder, wie wir es erreichen können, dass die soziale Dimension der Nachhaltigkeit im Tourismus ebenso viel Gewicht bekommt wie die ökologische. Die Ökologen haben in den vergangenen Jahrzehnten großartige Arbeit geleistet. Auch wenn es noch viel Potenzial nach oben gibt, so ist es doch bemerkenswert wie weit viele Umweltthemen schon in unserem Alltag präsent sind – von der Mülltrennung und dem Biogemüse zum grünen Waschmittel bis hin zum CO2 Ausgleich beim reisen. Uns allen scheint ausreichend klar zu sein, dass wir nur eine Erde haben, und diese entsprechend gut behandeln und schützen müssen. Doch welche Rolle spielen wir Menschen dabei? Sind wir wirklich nur Täter_innen?
Wenn wir über die verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit im Kontext des Tourismus sprechen, dann wird rasch klar, dass es eine gewisse Rangordnung zu geben scheint: ökonomisch vor ökologisch vor … achja, da war ja noch was…sozial. Zugegeben, ich übertreibe hier natürlich ein bisschen, wenn man aber das große Ganze betrachtet, ist die Tendenz eindeutig, auch wenn es einige Betriebe gibt, die Vorbildwirkung haben.
Es scheint in Vergessenheit geraten zu sein, dass auch der Mensch Teil der Natur und von Ökosystemen ist. Bei unserer Reise zu den Kakaobäuerinnen und Kakaobauern in Bolivien hatte ich allerdings einen ganz anderen Eindruck. In deren Kultur sind die Menschen integraler Bestandteil der Natur und nehmen sich auch so wahr. Dabei spielt die Kakaoforschungsstation in Sara Ana und die ECOTOP Consulting sicherlich eine nicht unbedeutende Rolle. Dort werden die Landarbeiter_innen mit Sensibilisierung in ihrer Beziehung zur Natur gestärkt und bekommen Werkzeuge/Methoden in die Hand, mit denen sie ihre Umwelt gleichzeitig erhalten und nutzen können.
Joachim ist Direktor von ECOTOP ist Ökologe aus Leidenschaft. Als ich ihm das „Projekt Schokoladenstrasse“ per E-Mail vorstellte, ist er sofort begeistert und wir unterhalten uns sehr lange per Skype, denn Joachim ist überall dort unterwegs wo es Kakao gibt, und das ist an erstaunlich vielen Orten rund um den Globus. Sein Herz schlägt aber nicht nur für die Natur sondern auch für die Menschen. Wie wir, findet auch Joachim, dass Tourismus, faire Produktion und Umweltschutz untrennbar verbunden sein sollten. Die Menschen sollen am besten selbst erfahren, und zwar mit allen Sinnen, wie sehr sie mit der Natur und miteinander in Verbindung stehen. Um das möglich zu machen, steht er uns ab sofort mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die Schokoladenstrasse geht – mit ECOTOP aber auch ganz persönlich.
Wir freuen uns sehr, dass wir auf ECOTOP und Joachim als so aktiven und kompetenten Partner zählen dürfen, und natürlich freuen wir uns auch schon auf viele gemeinsame Ideen und Projekte. Sei auch du dabei!