Unter diesem Motto stand der gestrige Multivisionsvortrag von Tourismusexperte Jürgen Bluhm und Ökologin Bea Maas in der kleinen Galerie in der Großen Neugasse 44 in 1040 Wien. Es war ein Abend ganz nach unserem Geschmack rund um die Geschichte des Kakaos, die Kulturen der Azteken und Maya, die Vermarktung ihrer Kulturstätten im Tourismus bis hin zur modernen Reise- und Genusskultur und der aktuellen Produktion von Kakao mit allen daraus resultierenden Problemen für die Menschen und die Umwelt.
Der Begriff Schokolade leitet sich aus dem Namen des ersten kakaohaltigen Getränks, dem xocóatl oder xocólatl (übersetzt ‘bitteres Wasser‘ oder ‚Kakaowasser‘) ab. Das Wort selbst ist Nahuatl, eine der am weitesten verbreiteten indigenen Sprachen in Mexiko. Seit seiner Entdeckung durch die präkolumbischen mexikanischen Hochkulturen hat der Kakao eine weite Reise hinter sich. Einst als Zahlungsmittel genutzt, ist er heute alltägliches Genussmittel sowie ein an der Börse gehandeltes Gut, und mittlerweile auch Mittelpunkt von Kampagnen gegen Kinderarbeit, Monokulturen und Ausbeutung.
Jürgen Bluhm stellt die Geschichte des Kakaos und der Welt um ihn herum in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Als „alter Hase“ des Tourismus in Mexiko, Schokoladen Connaisseur und Verfechter des verantwortungsvollen Tourismus entführt er die Menschen auf eine spannende Entdeckungsreise zu den Ursprüngen des Kakaos und macht Lust auf ausgedehnte Spaziergänge durch die Natur und ökologische Kakaogärten.
Bea Maas ergänzt diese Reise mit fundiertem Wissen und jeder Menge fun-facts über den ökologischen Kakaoanbau und die Rolle von Vögeln, Fledermäusen und Ameisen auf den Kakao-Plantagen. Ihre Erkenntnisse stammen aus langjähriger Forschungsarbeit, hauptsächlich in Indonesien.
Spezielles Highlight der Veranstaltung: Es darf genascht werden. Zur Verkostung gab es Bioschokoladen aus Ecuador und eine echte Kakaofrucht, die frisch aufgeschnitten wurde. Herrlich, der süße Geschmack der Tropen an einem kalten Wintertag in Wien.
Wir sind uns sicher, dass wir Jürgen und Bea nicht zum letzten Mal begegnet sind, denn wenn es um Nachhaltigkeit, Schokolade und Tourismus geht, haben wir viel gemeinsam. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen.